Monarchianismus (von griechisch μόνος mónos „einzig“, „allein“ und ἄρχειν árchein „herrschen“) ist Sammelbegriff für eine vielfältige Gruppe theologischer Ansichten im Christentum seit dem 2. Jahrhundert. Den Ausdruck Monarchianismus verwendete erstmals Tertullian.
Monarchianismus ist keine Selbstbezeichnung für ein bestimmtes einheitliches theologisches System. Gemeinsam ist diesen vielfältigen Ansätzen nur, dass sie das Problem des Verhältnisses zwischen Gott, dem Vater, und Jesus Christus als Sohn Gottes im Sinne eines strengen Monotheismus lösen wollten. Sie vertraten Ansichten, die Konflikte mit weiteren theologischen Positionen im römischen Christentum auslösten und mit fortschreitender Ausbildung einer zusehends einheitlicheren Kirchen-Theologie ab dem 3. Jahrhundert zu vermehrten Verurteilungen als Häretiker führten.
Antike Monarchianer befürchteten, dass die Lehre von der Trinität dazu führe, faktisch den Vater und den Sohn zu zwei verschiedenen Göttern zu machen. Daher schlugen sie zwei völlig entgegengesetzte Wege ein.
Die eine Richtung wollte die Einheit Gottes (des Vaters) wahren, indem sie lehrte, Christus sei als bloßer Mensch geboren und erst später von Gott als Sohn angenommen („adoptiert“) worden (dynamischer Monarchianismus oder Adoptianismus).
Die andere Richtung betonte dagegen die Einheit Gottes (als Vater und Sohn) in der Weise, dass Vater und Sohn als verschiedene Seinsweisen des einen Gottes betrachtet wurden. Das führte zur Annahme, Gott Vater selbst habe in der Gestalt des Sohnes am Kreuz gelitten (Modalismus oder Patripassianismus).